Schlafwandler

07.09.11

Einer der Haupteffekte unseres Gehirns ist es, Dinge im Unterbewusstsein zu bewerkstelligen. Manchmal wird die unbewusste Handlung gar nicht wahrgenommen und manchmal applaudieren staunende Zuschauer über die Leistung, die ein Mensch ganz ungewollt vollbringt. 

Dabei sind wir selbst oft überrascht von dem, was unser Körper vollbringt, ohne, dass wir davon Kenntnis nehmen, oder genommen haben. Das Gehirn ist zu sensationellen Leitungen fähig, wie einige Savants eindrucksvoll belegen. Die Fernsehsendung „Expedition ins Gehirn1.)“ hat dies gerade wieder eindrucksvoll dokumentiert.

 

Auch Träume sind eine Quelle für Informationen aus dem Unterbewussten. Während eine Person schläft, wacht das Über-Ich über die angenehmen und unangenehmen Impulse, die dem „Es“ entspringen, lautet eine Hypothese von Traumdeutern und Schlafforscher erklären: Ein Motiv, welches im Wachzustand keinen Ausdruck finden kann, kommt in einem Traum zum Vorschein.

 

Im Traum verarbeiten wir die Erlebnisse des Tages und verbinden sie mit den Bestandteilen früherer Erlebnisse, Gefühle und emotionellen Wünschen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob wir realistische Fakten in unserem Traum verwenden, oder unrealistische Fantasien aus Fernsehsendungen und Märchenerzählungen. Der Traum übernimmt beides gleichermaßen als Inhalt seiner Verarbeitung.

 

Das Fernsehen hat sich dieser Übertragung schon lange bemächtigt. Das Wort Television heißt in seine Bestandteile zerlegt, Tele = weit, fern und Vision = Erscheinung vor dem inneren Auge. Das Fernsehen ist eine Übertragung von Träumen über weite Stecken, die Träume, welche uns Schriftsteller, Drehbuchautoren, Film- und Fernsehproduzenten vermitteln und übertragen. Eine Art der Gedankenübertragung wird initiiert. Wir nehmen die Bewusstseinsinhalte der Autoren auf (Assimilation) und verarbeiten sie unsererseits in den Träumen zusammen mit aktuellen Tagesereignissen.  Im Nachhinein fällt es aber schwer, eine Assoziation von dem Traum zu den tatsächlich gesehenen und geschehenen Fakten zustande zu bringen. Die Ergründung dessen, was wir träumen und warum wir dies träumten, ist also nicht so leicht. 

Das Gehirn mischt unter Umständen sogar mehrfach. Es entstehen Serien von Träumen, die aufeinander aufbauen, sich mit weiteren tatsächlichen Begebenheiten mischen und wiederum in der nächsten Folge des Traums zu einer Entwicklung führen. So entstehen im Kopf  Bilder, Wahrnehmungen und Interpretationen. Die Inhalte können so Real sein, dass der Träumende seinen ganzen Körper einsetzt, während er den Traum durchlebt. In dieser Phase entstehen Veränderungen im Bewusstsein. Oft sind Kinder beobachtet worden, wie sie im Traum anfangen ihr Bett zu verlassen und sich auf die Suche nach Antworten begeben, auf Fragen, welche ihnen ihr Traum vorgibt.

Das Unterbewusstsein bereitet die bewusste Entwicklung vor und im Erwachen erkennen wir die Zusammenhänge. Auch Menschen, die sich intensiv mit einer Problematik beschäftigen, haben diese Erlebnisse. Im Schlaf verknüpfen sich die logischen Bestandteile der Problematik und die Lösung eines Problems wird häufig erträumt. Es gibt sogar Berichte von Wissenschaftlern die plötzlich erwacht sind und jubelten, weil sie im Traum die Lösung einer weltbewegenden mathematischen Gleichung auf eine einfache Formel gebracht haben.

 

Selbstverständlich sollte der Umgang mit Träumen gelernt werden. Menschen, welche im Schlaf aufstehen und ihren Traum durchleben, bewegen sich in einem Trancezustand, ähnlich einer Hypnose. Sie können befragt werden und es kann mit ihnen über ihren augenblicklichen Traum gesprochen werden. Es gibt keinen Grund sich deswegen Sorgen zu machen, oder verängstigt zu reagieren. Sind die Konstrukte erklärt, welche uns das Gehirn geliefert hat, verschwinden auch die Fragen, welche wir uns selbst gestellt haben und wir sind in der Lage, auch unsere Träume zu koordinieren und planerisch zu meistern.
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Quelle

infomodule

Autor:

Tropos Kück Copyright Tauka® 2005