Die Hauptschule 

17.11.13

Herr von Kaphahn lud Tropos Kückelchen auf ein Gespräch ein. Bei einem Glas Cola und einem offenen Kaminfeuer plauderten sie über die Vergangenheit. Tropos begann von seiner Schulzeit zu erzählen und er hatte schlimme Erinnerungen daran.   Eine der Geschichten hat Herr von Kaphahn aufgeschrieben und so sind wir Zeugen dessen was Tropos damals geschehen ist:: 

Tropos Kückelchen berichtete:

"In meiner Kindheit wechselte ich von der Grundschule in die Hauptschule.

Als ich zur Hauptschule ging und in die neue Klasse kam, hatte ich einst einen schweren Stand. Es gab dort einige Jungs, die beschlossen hatten, mir das Leben zur Hölle zu machen. Sie lauerten mir auf, als ich mit dem Fahrrad in ihre Gegend kam, und sie fingen in jeder Pause mit mir Streit an. 

Drei von ihnen hatten sich zusammen getan. 

Nach dem Schwimmunterricht, wollten sie mich verprügeln. Sie hatten es schon während des Schwimmens angekündigt. 

Während sie sich schnell in der Dusche umzogen, suchte ich wie immer die Umkleidekabine auf, da ich mich schämte und Angst hatte von den Anderen auszuziehen und unter den Duschen gehauen zu werden. Ich versuchte so spät wie möglich aus der Umkleidekabine zu kommen und hoffte, dass sie es sich anders überlegt hatten und bereits nach Hause gegangen waren. Aber dem war nicht so. Sie warteten draußen und als ich aus der Schwimmhalle ins Freie trat, sah ich sie auf mich zukommen. 

Sie kamen aus verschiedenen Richtungen und hatten sich jeder so postiert, dass mir ein Weglaufen schwer sein würde. Ich rannte trotzdem und  rannte um mein Leben den Berg hinauf, der zur Schwimmhalle führte.

Die drei waren schneller als ich. Ihre Schultaschen hatten sie vorher werggelegt.  Sie holten mich an den Parkplätzen ein. Es waren überdachte Parkplätze und sie drängten mich in eine Ecke dieser Parkbuchten.

Dann  begannen sie ihr grausames Spiel. Einer der Dreien schlug auf mich ein. Er sagte ich solle die Hände runter nehmen, die ich schützend vor das Gesicht hielt und schlug mich wieder. Dann sagte der zweite: „Komm lass mich mal!“ Er sagte in beruhigendem, selbstgefälligem Ton: „Wenn du die Hände runter nimmst, wird dir nichts passieren. Ich werde dich sogar beschützen und du kannst gehen!“ Ich war voller Angst und sah ihm in die Augen. Ich sagte: „Also gut, ich vertraue dir!“ und nahm vorsichtig die Arme vom Gesicht. 

Er schlug sofort zu.

Ich ließ mich fallen und begann zu schreien. Das schreckte sie ab. Einen Moment lang ließen sie von mir ab und gingen auf Distanz. Sie sagten höhnisch: „Was hast du, wir lassen dich doch in Ruhe. Komm steh auf du kannst gehen.“ Ich nahm meine Schultasche, die heruntergefallen war und stand gebückt auf. Sie ließen mich tatsächlich ein paar Schritte aus der Ecke heraus und ich nutzte die Gelegenheit um loszurennen. Ich konnte nicht weit entkommen, da mich einer am Schulranzen festhielt. Ich schaffte es bis hinter die Überdachung und auf die Wiese, die dort den Hang hinauf lag. An der Rückseite der Wand der Überdachung war ein Hasenstall festgemacht. Dort ließ ich mich wieder fallen. Der Hasenstall gab mir etwas Schutz nach der einen Seite und hinter mir war die Wand der Überdachung. Sie traten auf mich ein und dann gaben sie mir Stroh und grüne Blätter aus dem Hasenstall. 

Ich sollte sie essen.

Ich begann zu heulen und fing wiederum an zu schreien. Nachdem sie noch einige Male fest zutraten und mich schlugen ließen sie von mir ab. Sie drohten mir. Ich solle mich nie wieder in ihrer Straße blicken lassen und in der Schule würden sie auch immer hinter mir her sein, wenn ich auch nur ein Wort darüber sagen würde."

 

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Dreckberg

Autor:

Steffen von Kaphahn Copyright Tauka® 2005