Wissenschaft und Umwelt

16.11.06

Meldungen der 12. Woche 2006

Meldungen

Neues Holzanalyseverfahren

Sonne und Erde driften auseinander

Lamm mit sechs Beinen geboren

Ablösung auf der ISS

Stiftungen sollen Regenwald retten

Regenwald Abholzung schreitet voran

Neue Dinosaurierspezies entdeckt

Töpfer ruft zum Wassersparen auf

Erderwärmung fordert Umdenken

Versteppung des Amazonas befürchtet

NABU kündigt Krötenwanderung an

Schwarza Flusslandschaft des Jahres

WMO sucht Schadensbegrenzung

Walgesang ist wie Sprache aufgebaut

Zu viel Ozon – Spermien schlapp

Deutsche Krebspreise verliehen

Kanada: Robben-Jagd hat begonnen

Nasa-Sonde schickt Fotos vom Mars

Äthiopien: Alter Schädel entdeckt

„Feuchten“ Asteroiden entdeckt

Rolls Royce und TU Dresden zusammen

Schweine mit „gutem“ Fett geklont

Kategorieübersicht; Gesamtübersicht

Meldungen

 

Neues Holzanalyseverfahren

Der illegale Handel mit Holz aus geschützten Gebieten soll durch ein neues Analyseverfahren deutlich erschwert werden. Anhand der Isotopen-Zusammensetzung von Holzproben könne jetzt das Herkunftsland des Holzes nachgewiesen werden, erklärten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die Umweltstiftung WWF am Montag in Frankfurt.

Bislang habe man sich auf die Aussagen der Importeure von Holz über die Herkunft verlassen müssen. Bis zu 80 Prozent des in Deutschland verkauften Holzes stamme aus geschützten Gebieten, so der WWF.1.)

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Sonne und Erde driften auseinander

Der Abstand zwischen Sonne und Erde nimmt pro 100 Jahre um zehn Meter zu. Darauf hat der Bremer Forscher Claus Lämmerzahl am Montag in München bei der 70. Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) hingewiesen.

Dies hätten neuere Berechnungen mehrerer Forschergruppen ergeben, bei denen die Daten zur Beobachtung der Himmelskörper aus den vergangenen 120 Jahren noch einmal systematisch ausgewertet worden seien. Die Ursache für das Auseinanderdriften von Sonne und Erde könne mit den herkömmlichen Methoden der Gravitationsphysik nicht erklärt werden.1.)

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Lamm mit sechs Beinen geboren

Ein Lamm mit sechs Beinen ist in Belgien zur Welt gekommen. Das Mutterschaf habe am Wochenende erst ein winziges Lämmchen geworfen und dann das Junge mit den beiden überzähligen Beinen geboren, berichtete der Besitzer Maurice Peeters aus Meeuwen-Gruitrode in flämischen Zeitungen vom Montag.

„Wir werden alles tun, um dieses einzigartige Tierchen zu retten“, erklärte Peeters. Dafür müssten dem Lamm zwei Beine amputiert werden. Es werde derzeit mit der Flasche ernährt, weil es aus seinen sechs Beinen nicht gehen und das Euter der Mutter erreichen könne.1.)

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Ablösung auf der ISS

Die zwei Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation (ISS) haben mit einem kurzen Flug in der Sojus-Kapsel ihre Ablösung vorbereitet. Kosmonaut Waleri Tokarew habe als Test ein Andockmanöver mit der Weltraum-Kapsel simuliert, teilte die russische Weltraumbehörde mit. Das Manöver verlief reibungslos.

Die neue Crew, die die derzeitige ISS-Besatzung ablöst, soll am 30. März von Baikonur aus ins All starten. Ihr gehören dann Kommandeur Pawel Winogradow aus Russland und Flugingenieur Jeff Williams aus den USA an.1.)

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Stiftungen sollen Regenwald retten

Zum Tag des Waldes an diesem Dienstag hat der Naturschutzbund (NABU) mehr Verantwortung angemahnt. Die Waldfläche sei von 1992 bis 2004 zwar deutlich gestiegen, aber das Baumsterben gehe ungebremst weiter, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke in Berlin.

Der Verband appellierte an die Bundesländer, ihren Wald nicht komplett zu privatisieren. Schleswig-Holstein plant den Verkauf des Landeswaldes. Der NABU schlug Landesstiftungen vor, die das Eigentum auf Basis stabiler Kapitalerträge sichern könnten.1.)

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Regenwald Abholzung schreitet voran

Der tropische Regenwald wird nach Erkenntnis der Europäischen Weltraumagentur ESA trotz weltweiter Diskussionen um seine Rettung noch genauso abgeholzt, wie vor zehn Jahren. „Da hat sich nicht viel getan“, sagte Martin Gerold vom ESA-Projektbüro für globale Veränderung des Waldes und der Erdoberfläche am Dienstag in Jena.

Auf einem internationalen Symposium suchen dort Vertreter von Regierungsorganisationen, Weltraumbehörden und Forstämtern fünf Tage lang Wege, zur besseren Beobachtung der Wälder.1.)

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Neue Dinosaurierspezies entdeckt

Amerikanische Wissenschaftler haben eine bisher unbekannte Dinosaurierspezies entdeckt, die eine heißer Kandidat für den Rekord in der Kategorie Halslänge ist: Das aus der Gruppe der pflanzenfressenden Sauropoden stammende Tier hatte einen acht Meter langen Hals.

Zu diesem Ergebnis kamen Daniel Ksepka und Mark Norell vom Amerikanischen Museum für Naturgeschichte in New York, als sie fossile Überreste einer solchen Riesenechse untersuchten. Über die Arbeit der Forscher berichtet der Online-Dienst des Fachjournals „Nature“.1.)

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Töpfer ruft zum Wassersparen auf

Anlässlich des Weltwassertages hat der Chef des UN-Umweltprogramms UNEP, Töpfer, zu einer sinnvolleren und sparsameren Nutzung der Wasservorräte aufgerufen. Auch in Europa seien Klimaveränderungen und damit auch eine veränderte Verfügbarkeit von Wasser bereits spürbar, sagte Töpfer in einem Interview.

So gebe es etwa zunehmende Wüstenbildungsprozesse im Süden Europas. Deshalb seien „neue Techniken zum Wassersparen dringend notwendig“. Diese seine zudem ein“ großartiges Exportprodukt“, da mit ihrer Hilfe für junge Menschen Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.1.)

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Erderwärmung fordert Umdenken

Der Nobelpreisträger Mario Jose Molina hat angesichts der immer deutlicher werdenden Erderwärmung zum schonenden Umgang mit der Natur und den Wasservorräten aufgerufen. Das Jahr 2005 sei das heißeste seit 1000 Jahren gewesen, sagte er beim Weltwasserforum in Mexiko. Dies sei zuerst auf den zerstörerischen Umgang des Menschen mit der Umwelt in den letzten 50 Jahren zurückzuführen.

Nach Angaben des Wissenschaftlers sind die Veränderung des Weltklimas und das Abschmelzen der Gletscher für die Zunahme der Regenfälle und der Dürren in jüngster Zeit verantwortlich.1.)

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Versteppung des Amazonas befürchtet

Klimawandel und Kahlschlag könnten weite Teile der südamerikanischen Amazonasregion nach Befürchtungen der Umweltstiftung WWF trockenlegen. Die Folge wäre eine Versteppung der Region mit einem Verlust ihrer enormen Artenvielfalt, warte der WWF Deutschland.

Von 1990 bis 2000 seien die monatlichen Durchschnittstemperaturen in Südamerika um 0,5 bis 0,8°C gestiegen, und künftig sei mit einer weiteren Erwärmung zu rechnen. Damit einher gingen weniger Niederschlag und mehr Trockenheit. 30 bis 60% des Amazonas-Regenwaldes sind nach einer WWF-Studie in Gefahr.1.)

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NABU kündigt Krötenwanderung an

Der Naturschutzbund Deutschland hat für dieses Wochenende insbesondere im Süden und in der Mitte des Landes massenhafte Wanderungen von Fröschen und Kröten zu ihren Laichplätzen vorausgesagt. Die Vorwarnung richtet sich vor allem an die Autofahrer.

Wenn Hunderttausende der Tiere die Straßen überquerten, kommt es immer wieder zu Gefahrenstellen und zu Unfällen. Die zu erwartenden nächtlichen Temperaturen von plus 6 bis 10°C bei feuchter Witterung lösen in diesem Jahr nach einem langen und kalten Winter die Wanderung mit mehrwöchiger Verspätung aus.1.)

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Schwarza Flusslandschaft des Jahres

Die Schwarza in Thüringen ist die „Flusslandschaft des Jahres 2006/2007“. Der mehr als 50 Kilometer lange Fluss wurde wegen der landschaftlichen Schönheit und der Anstrengungen für eine bessere Gewässerökologie gewählt.

Der 22. März wird international als „Tag des Wassers“ begangen. Die Naturschützer küren seit 2000 alle zwei Jahre eine besonders schöne und besonders schützenswerte Flusslandschaft. Die Schwarza entspringt bei Scheibe-Alsbach am Rennsteig in 666 Metern Höhe und mündet bei Rudolstadt in die Saale.1.)

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WMO sucht Schadensbegrenzung

Die Auswirkungen von Naturkatastrophen können nach Ansicht der Weltwasserorganisation (WMO) durch Frühwarnsysteme und andere Vorbereitungen entschärft werden. Anlässlich des Weltwassertages am Donnerstag verweist die WMO darauf, dass 90% aller Naturkatastrophen mit Wetter, Klima oder Wasser zu tun haben.

Der Weltwettertag 2006 steht unter dem Motto „Naturkatastrophen verhindern und entschärfen“. Für die WMO hat diese Formel gerade nach den Katastrophenjahren 2004 und 2005 eine besondere Bedeutung. Die WMO versuche, eine „Kultur der Prävention“ aufzubauen, hieß es.1.)

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Walgesang ist wie Sprache aufgebaut

Die Gesänge von Buckelwalen sind ähnlich aufgebaut, wie eine einfache menschliche Sprache: Einzelne Lauteinheiten werden zu Phrasen kombiniert, die dann wiederum zu den eigentlichen Gesängen verbunden werden. Das haben US-Forscher mithilfe der sogenannten Informationstheorie gezeigt -  einer mathematischen Theorie, die sich mit der Übertragung und Verschlüsselung von Daten beschäftigt.

Damit konnte erstmals die bereits seit den 70 Jahren aufgestellte Vermutung bestätigt werden, dass Walgesänge eine hierarchische Struktur besitzen.1.)

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Zu viel Ozon – Spermien schlapp

Bei zu hohen Ozonwerten in der Luft machen auch die Spermien beim Mann schneller schlapp. Das geht aus einer US-Studie hervor. Zwei Jahre lang wurden Samenspenden von Männern untersucht und mit der jeweiligen Schadstoffbelastung der Luft in Beziehung gesetzt.

Die Experten von der Universität in Los Angeles werteten die Spermienqualität von rund 50 Männern aus, die mindestens zehn Mal im Jahr für eine Samenbank gespendet hatten. Weil Ozon die Hoden nicht direkt beeinflusst, wird vermutet, dass der Luftschadstoff eine Entzündungsreaktion hervorruft.1.)

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Deutsche Krebspreise verliehen

Vier Wissenschaftler haben für ihre Forschungen in Berlin den Deutschen Krebspreis 2006 erhalten. Die Auszeichnung ist mit jeweils 7500 Euro dotiert.

Jörg Michaelis (Mainz) wird ausgezeichnet für seine Erforschung der Epidemiologie von Krebskrankheiten bei Kindern und die Gründung des Deutschen Kinderkrebsregisters. Für seine Arbeiten zur Entwicklung einer Impftherapie bei Hautkrebs wird Gerold Schuler (Erlangen) geehrt. Den Preis für experimentelle Forschungen teilten sich Thorsten Heinzel und Martin Göttlicher.1.)

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Kanada: Robben-Jagd hat begonnen

An der Ostküste Kanadas hat die alljährliche Tötung hunderttausender Robbenbabys begonnen. Es kam zu Konfrontationen mit Demonstranten, unter anderem mit Mitgliedern des US-Tierschutzverbandes. Trotz massiver Proteste hat die kanadische Regierung die Tötung von 325.000 Tieren erlaubt.

Nach kanadischer Darstellung ist die Jagd wichtig für die Wirtschaft der Region. Zudem soll sie helfen, die Bevölkerungszahl der 6. Mio. Robben stabil zu halten. Die Jungtiere sind wegen ihres Fells besonders begehrte Jagdobjekte.

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Nasa-Sonde schickt Fotos vom Mars

Die Nasa-Sonde „Orbiter“ hat erste Fotos vom Mars zur Erde geschickt. Die Schwarz-Weiss Bilder zeigen tief eingeschnittene Kanäle und eine geschichtete Oberfläche, die wahrscheinlich durch Wasser geformt wurden. Die Fotos wurden aus knapp 2500 km Höhe aufgenommen.

Die Sonde hat vor zwei Wochen die Umlaufbahn des Mars erreicht und soll sich bis zum offiziellen Beginn ihres wissenschaftlichen Programms im November bis auf gut 300 km annähern. Ihre Spezialkameras können dann Objekte in der Größe eines Tisches aufnehmen.

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Äthiopien: Alter Schädel entdeckt

Forscher haben in Äthiopien einen hunderttausende Jahre alten Schädel entdeckt , der den „Missing Link“ zwischen dem Homo erectus und dem modernen Menschen bilden könnte. Der Schädel sei 250.000 bis 500.000 Jahre alt und im Nordosten des Landes gefunden worden, so der Paläontotologe Semaw. Er sei in seinem Erscheinungsbild der Anatomie des modernen Menschen sehr ähnlich.

Anders als viele Funde sei der Schädel nur in zwei Stücke gebrochen und fast vollständig, sagte Sileshi weiter. Er biete die Gelegenheit, „in das Gesicht eines unserer Urahnen zu schauen“.

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„Feuchten“ Asteroiden entdeckt

Das Wasser der Ozeane ist vielleicht durch Asteroiden auf die Erde gebracht worden: Anders als angenommen seien Asteroiden nicht „knochentrocken“, wie der Astronom David Jewitt von der Universität von Hawaii erklärte. Er hat mit einem Teleskop Spuren von Wasser in einem asteroiden-ähnlichen Objekt entdeckt, das nahe des Jupiters kreist.

Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass das Meerwasser aus eisigen Kometen stammt, Auch der Forscher aus Hawaii hatte nicht damit gerechnet, in so geringer Entfernung zur Sonne Wasser zu finden.

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Rolls Royce und TU Dresden zusammen

Der Triebwerkshersteller Rolls Royce und die Technische Universität Dresden haben ein gemeinsames Forschungszentrum in der Elbstadt gegründet. Die Technische Universität sei wegen ihrer internationalen Spitzenposition in der Materialforschung ausgewählt worden, sagte der Rolls-Royce Technologie-Direktor Colin Smith.

Dresden werde als zweite deutsche und 26. Hochschule weltweit in das Forschungsnetzwerk des Konzerns aufgenommen, das Rolls Royce seit 1990 aufgebaut hat, hieß es weiter.

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Schweine mit „gutem“ Fett geklont

US-Forschern ist das Klonen von Schweinen mit „gesundem“ Fett gelungen. Wie die Fachzeitschrift „Nature Biotechnology“ in der jüngsten Ausgabe berichtet, haben die geklonten Schweine einen erhöhten Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren des Omega-3-Typs.

Omega-3-Fettsäuren haben sich als vorteilhaft für Menschen mit chronischen Entzündungen, Diabetes, oder Arthritis erwiesen. Sie kommen besonders in Fischen vor. Die geklonten Ferkel sind noch nicht für menschlichen Verzehr frei gegeben. Der Langzeiteffekt für die Tiere lasse sich nicht absehen.

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ONJA

Autor:

Husten Lohnsich

Quelle

Copyright Tauka® 2005