Wetterprognose 2009

17.11.13

Das kommende Jahr beginnt frostig. Wir haben selbstverständlich Felle in die Tür- und Fensterschlitze gelegt, Decken und Kissen zu gemütlichen Lagern aufgeschichtet und ein warmes Nest für unsere, dem Winterschlaf eines Bären ähnlichen, Kuschelbedürfnisse errichtet. Im Garten steht noch das Iglu, welches wir im Dezember errichteten.

Wenn es dann im Februar langsam taut und das Licht des Tages unsere Höhlen zögernd von dem Neonschein der Lampen ablöst, weil wir nun auch wieder die Jalousien tagsüber herauf ziehen, freuen wir uns auf die ersten Pflanzen im Garten - Schneeglöckchen. Das Iglu stürzt zusammen. 

Der März beschäftigt uns mit Wassereinbrüchen. Das Schmelzwasser dringt durch alle Öffnungen und bildet große Pfützen. Zudem ist es immer noch nicht leicht die Wäsche trocken zu bekommen, aber wir können die Wäschespinne bereits in den Hausflur stellen, wo die Winde die Klamotten nicht mehr einfrieren lassen.

Auch im April haben wir noch mit der Feuchtigkeit der Wände zu tun. Der Schimmel hat sich stark ausgebreitet und sollte so langsam beseitigt werden. Schwaden von Chlorgerüchen dringen durch die Höhlen.

Endlich wird es schöner und wärmer. Der Mai ist gekommen und nach manchem Gewitter und Hagelschlag finden wir draußen trockene, erdige Stellen, in denen man vortrefflich buddeln kann. Die Vögel bieten uns ein prächtiges Vorbild an emsigem Nestbau für eine zukünftige Generation. Also nichts wie zurück in die Bude und das eigene Nest aufräumen.

Juni und Juli sind in diesem Jahr verregnet. Das bedeutet, wir müssen drinnen kochen. Grillen wird nur an wenigen Tagen möglich sein. Ein gutes Jahr um die Obst- und Gemüsesorten durchzukochen und vielleicht die eine oder andere Sorte in Gläsern einzumachen.

Im August wird es endlich trockener. Die Nächte sind sehr schwül und wir haben Probleme beim einschlafen, weswegen wir nachts vor dem Computer hocken und den Ventilator einsetzen, oder was man sonst so hat, um die stehende Luft zu bewegen.

Als der August zuende geht, hören wir von Katastrophen. Meldungen aus Amerika über Hurrikans und Menschen, welche das Heim verloren haben, erschüttern uns.

Der September zeigt sich von seiner gutmütigen Seite. Er leitet einen milden und bunten Herbst ein. Es sind doch noch ein paar Grilltage in diesem Jahr drinnen und die Holzkohle kann aufgebraucht werden.

Im Oktober kommt es plötzlich zu einem Wettersturz. Weite Teile Deutschlands werden von einem Sturm überrascht. Bäume knicken um, Bäche treten über und die Erde an Abhängen gerät ins rutschen. Für manchen, der hier seine Bleibe verliert, wird der Winter zu einer Frage des Überlebens.

Deswegen sollten schnell noch einmal alle Decken durchgewaschen auf den Couches bereit gelegt werden. Die Stromrechnung  kommt und versetzt so manchen in Ohnmacht. Sie bringt in diesem Jahr gravierende Änderungen mit sich. Geheizt wird nicht vor dem 6. Dezember und dazwischen liegt noch der November. Der bringt uns kalte, tiefkalte Tage. Die Eiseskälte beginnt in jeden Winkel zu dringen und man hält es in der Wohnung nur mit langer Thermounterwäsche aus. Wir beginnen aus Verzweiflung nachts Plätzchen zu backen, denn der Ofen bringt etwas Wärme. Die Jalousien bleiben jetzt bereits tagsüber geschlossen und Felle und Decken dichten die Ritzen wieder ab. 

Im Dezember fällt Schnee auf den tiefgefrorenen Boden. Manchem Autofahrer ist dies zuviel. Er reagiert falsch und rutscht, auf der Bremse stehend, einen Abhang hinunter in das nächste stehende Auto. Es wird teuer - zusätzlich!

Zwischen Nikolaus und dem Weihnachtsmann wird ein Raum geheizt und bringt die weihnachtliche Gemütlichkeit zurück. Der Tannenbaum mit seinen vielen Kerzen kann auch noch was. Und welche Freude, als zwischen Weihnachten und Sylvester endlich alle Räume geheizt werden und wir wieder mit Sekt, Lachs und Kaviar in das nächste Jahr starten können.

  

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Dreckberg

Autor:

Burgunder Train Quelle Copyright Tauka® 2010