Informationsanbieter

 

Im Internet gibt es viele Anbieter von Informationen. Es gibt Netze, Gemeinschaften und einzelne Anbieter. Ähnlich wie Waldameisen tragen die einzelnen Anbieter dazu bei, das Internet zu durchgraben. Die Waldameisen besitzen einen Sozialmagen, aus welchem sie ihre Artgenossen füttern. Sie tragen ihre gesammelten Magenvorräte ins Nest und unterwegs versorgen sie andere Ameisen, denen sie auf der Ameisenstraße begegnen und welche hungrig sind.

Dieses Verhalten kann modellhaft auf das Internet übertragen werden. Aber es handelt sich um eine virtuelle Nahrung. Eine Nahrung für den Geist, das Wissen.

Die Informationen werden von einzelnen Individuen gesammelt und zum Teil aufbereitet. Es kann sich hierbei um die Abschrift eines alten Buches, eine Diplom- oder Doktorarbeit, eine frei erfundene Geschichte, eine Tatsachenbeschreibung oder andere x-beliebige Informationen handeln.

Mit den steigenden Möglichkeiten an Speicherplatz, ausgefeilteren Programmen und Anwendungen lassen sich die Darstellungsarten verbessern.

Ist Anfangs nur eine Abschrift eines Textes vorhanden, können nun Bilder, Grafiken, Filme, Tonaufnahmen oder Simulationen hinzugefügt werden, um die trockene Textvorlage anschaulich zu machen. So entstehen Stück um Stück individuell aufbereitete Informationssilos. Diese individuell angelegten Silos werden aber leider nicht prämiert, es gibt also keine Instanz, die für einen Ausgleich der Aufwendungen sorgt.

 

Dieser Missstand führt oft dazu, dass engagierte Menschen mit einem enormen finanziellen Aufwand gefordert sind, ihren Anspruch auf freie Informationsverbreitung und Meinungsäußerung zu sichern. Ihnen entgegen stehen ganze Verbände von gut organisierten Informationsdealern.

 

Dies ist die andere Seite der Informationsdienste.

Von vielen Unternehmen werden bereitwillig Informationen aufgesogen, gerade wenn ein hoher Wahrheitsgehalt in den Informationen liegt. Auch aufbereitete Informationen werden gerne angenommen. Aber niemand ist bereit dafür einem einzelnen "Info-Schriftsteller" einen Obolus zu bezahlen. Im Gegenteil wird dafür gesorgt, dass sich Einzelanbieter nicht zu sehr abheben können. Schnell werden gleichartige Sites aufgebaut, aufmerksam werden die Inhalte einer Site besprochen und nötigenfalls kopiert. Das Copyright wird gänzlich umgangen. Wer will dies auch verhindern?

 

Aber es geht um mehr:

Die Informationen werden missbraucht. Informationsdealer betätigen sich oft als gekonnte Zeugnisredner. Und sie sprechen sich gegenseitig das Recht zu, an Verleumdungs­kampagnen teilnehmen zu dürfen. Unbescholtene  Bürger werden wegen Kleinigkeiten zu Idioten, Betrügern, Alkoholikern, Drogenabhängigen, Kriminellen, Asozialen und  Sexbesessenen zerredet. Der Grund liegt in einer raffiniert angelegten Politik, sich Macht zu verschaffen. Ohne das Wohlwollen der Informationsdealer kommen einzelne Anbieter nicht zu dem Recht sich einen wohl­klingenden Namen zu erschaffen. Sie werden isoliert und denunziert. Das führt sogar dazu, dass der Arbeitsplatz eines engagierten Internetanbieters in Gefahr gerät, denn oft sind es die selben Informationsdealer, die auch in der Szene von Leiharbeitskräften, externer Mitarbeit und Telearbeit die Macht an sich gerissen haben. Sie haben die Macht und das Geld Politiker umzustimmen, Meinungen zu beeinflussen und Menschen zu machen oder zu vernichten.

 

 

Infosilo

 

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Tauka

4. Februar 2005