Heute war ich bei einer Zahnärztin. Natürlich ist die Praxis nahe bei meiner Wohnung. Ich war früher bei einem Zahnarzt dessen Tochter ich gut kannte. In einer Behandlung wurde mir deswegen eine Plombe aus Gold (Goldamalgam) eingesetzt. Es gibt eben Bekanntschaften die man in eigenem Interesse gerne pflegen sollte. Nach meinem Umzug musste ich mir aber eine neue Praxis suchen.

Leider hatte ich nämlich ein Loch neben diesem Zahn, wo die Goldplombe saß.  Und deswegen bezahlte ich auch brav meine 10.- € Praxisgebühr. Zuerst untersuchte mich eine Frau, von der ich annahm es sei die Ärztin. Sie besah sich die Stelle mit dem Loch. Ich diskutierte kurz mit ihr das für und wieder einer Kunststofffüllung. Die würde mich aber 60.-€ kosten, da Kunststofffüllungen in den Backenzähnen nicht von der Krankenkasse getragen würde. Dann sagte sie, dass sie nun die Zahnärztin holen würde. Und siehe da, der Zahnarztgehilfin fiel eigentlich nur das Loch und der schadhafte Zahn auf, aber die Zahnärztin, die etwas später kam erkannte sofort, dass auch der Zahn mit der Goldplombe schadhaft sei. Schroff wies sie die Gehilfin an, sich diesen Zahn doch bitte auch noch einmal anzuschauen und ob sie denn nicht erkannt hätte dass dieser ebenso schadhaft sei. Dann begann die Behandlung. Sie fragte ob ich eine Spritze wolle und war erstaunt darüber dass ich verneinte. Anscheinend war dies nicht üblich bei ihr. Sie fräste mir die Goldplombe aus einem Zahn heraus und aus dem anderen die Amalgamfüllung, die eigentlich etwas abgebrochen war. Dann entnahm sie dass Gold, tupfte es kurz auf meiner Brust ab und es verschwand in einem der Becher der Laborutensilien. Jetzt sagte sie beiläufig zu ihrer Gehilfin, dass der Spiegel an der Reihe sei, worauf ich mich selbst plötzlich in einem vorgehaltenen Friseurspiegel betrachten konnte. Die Ärztin zeigte auf die bloßgelegten Zähne und erklärte, dass hier Karies entstanden sei. Ich sah aber nur eine kleine schwarze Stelle in dem Zahn, wo dass Loch war. In dem mit dem Gold war nichts zu erkennen, außer eine große Wunde. Sie begann wieder zu fräsen. Danach erhielt ich eine Zementfüllung, wobei sie mir erklärte, dass durch die große entstandene Lücke, in dem Zahn wo die Goldplombe saß, nun bald eine Krone fällig sein würde. Ich solle mir dies einmal durch den Kopf gehen lassen. Eine Goldkrone würde etwa 300.- € kosten. Die Krankenkasse würde diese aber leider nicht übernehmen. Außerdem stach sie mir dann in dass Zahnfleisch unter jedem Zahn, was ich bei meinem anderen Zahnarzt bisher nicht erlebt habe. Dann meinte sie man müsse doch bei einem der nächsten Sitzungen röntgen, weil sie nicht sicher sein könne, ob sich unter den anderen Plomben (die auch zumeist aus Gold sind) nicht Karies entstanden sei. Sie würde diese bei der nächsten Sitzung machen und ich solle mir bitte am Eingang einen Termin geben lassen. Ich erklärte dass ich nicht geröngt werden möchte solange mir nichts weh tut. Sie sah mich komisch verzerrt an und sagte zu ihrer Kollegin, dass sie dann bitte ins Krankenblatt aufnehmen soll, dass der Patient auf eigenen Wunsch die Behandlung ablehnt. Beim herausgehen aus der Praxis lachten mir die beiden Damen hinterher.

 

 

Zahnregler

 

 

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28. Januar 2005