Club Endschatten Die Qellenschattenqualle 08. Dezember 2005

Qualle Quellenschatten oder auch kurz Qualle Quelle (QQ) ist die Wächterin einer Schattenvulkanquelle. Sie schwebt über der, sich ständig vermischenden Masse aus Schattenmagma. Die Blasen quellen herauf und es blubbert und zischt. Qualle Quellenqualle ernährt sich von den Spritzern, welche aus der Quelle spritzen, wenn die Blasen zerplatzen. Deswegen kann sie auch nicht weit weg gehen von der Quelle.

Als sich die Schatten Husten und Eflè der Schattenquelle nähern, sehen sie zunächst nur einen blassen weißen Schimmer über dem Vulkan. Je weiter sie aber an den Rand der Quelle kommen, erkennen sie die Qualle, wie sie über der Quelle thront.

Sie ducken sich zunächst und fürchten, sie könnten die Qualle erschreckt haben, aber anscheinend lässt sie sich gar nicht von ihrer Anwesenheit stören. Als Husten wieder über den Rand des Kegels schaut, sieht er wie sich die Qualle gerade genüsslich etwas Vulkanmagma von den Geißeln in die Mundöffnung schiebt. Er schaut Elfe an: „Sag, meinst du, sie frisst uns wenn wir sie ansprechen?“ Elfe hatte noch nie davon gehört, dass irgend ein Schatten gefressen werden könnte. „Nein!“ sagte sie.

Also erhoben sich die beiden langsam und kletterten über den Vulkanrand auf QQ zu. „Hallo, nett hier!“ rief Husten sehr laut. Auch Elfè wollte in der Begrüßung nicht an Lautstärke nachstehen. „Wie geht es denn so!“ rief sie.

Qualle Quelle blickte erstaunt. „Was wollt ihr?“ sprach sie in tiefen und dunklen Tönen. Sie bekam sehr selten Besuch, daher sprach sie nicht oft und eine Fortführung von langen Gesprächen war ihr ein Gräuel. Die meisten Schatten meinten daher, die Qualle sei ein unfreundliches Wesen und sprachen nicht gut von ihr. QQ war deswegen schon etwas traurig, aber sie konnte wenig dagegen unternehmen, denn sie konnte schließlich nicht weg von ihrer Quelle. Husten hatte von den Geschichten gehört, die man sich über QQ erzählte und einige der Geschichten hatten ihm schon immer Angst gemacht. Er hielt plötzlich an und wollte nicht weiter gehen. Elfè hingegen ging noch ein paar Schritte auf QQ zu und sprach: „Stören wir dich gerade beim Essen?“  QQ blickte nach unten in den brodelnden und dampfenden Topf. „Nein.“ Sie sah wieder zu den beiden hinüber. Husten flüsterte zu Elfè: „Sieh doch nur, sie hat überhaupt keinen Schatten. Komm lass uns lieber wieder verschwinden.“ Tatsächlich hatte QQ einen transparenten Körper und das Licht, welches auf sie fiel, strahlte durch sie hindurch. Nur wenig davon wurde absorbiert und im Glanz der Schattenvulkanquelle schien kein Schatten von der Qualle auszugehen. Aber dem war eigentlich gar nicht so. Der Schatten war eben nur zu blass, um wahrgenommen werden zu können. „Ich habe einen Schatten.“ sagte QQ deswegen empört. Auch Elfé sah sich genauer um. Sie konnte unter der Qualle hindurchsehen, die sich mit ihren Geißeln am Rand der Quelle abstützte. Sie überdeckte die Quelle wie ein Zelt, dass unten offen war. Die rötlichen und goldenen Lichtstrahlen von der Quelle spiegelten sich an der Qualle und luminiszierten in ihrem Inneren  weiter. Einen Schatten konnte sie auch auf der anderen Seite nicht entdecken. „Du lügst!“ rief sie deswegen.

 „Aber nein!“ QQ bewegte sich jetzt und verließ ihren Standort über der Quelle. Sie stellte sich ein paar Schritte neben den beiden hin. Aber auch jetzt konnten weder Husten noch Elfé einen Schatten, oder auch nur einen dunklen Fleck erkennen. „Wir sehen nichts.“ riefen beide wie aus einem Munde. QQ dröhnte: „Tretet bitte in die Quelle!“ 

Sie zögerten. „Ist sie denn nicht zu heiß?“ fragte Elfè. Husten zitterte. „Sie will uns doch fressen!“ „Aber nein.“ Die Qualle zeigte mit einer Nessel auf die Quelle. „Ihr seit doch Schatten.“ Stimmt dachte sich Elfè und vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorne. Dann noch einen und sie spürte die Lichtstrahlen und die Dämpfe der Quelle. Aber sie nahm allen Mut zusammen und sprang einfach in die Quelle hinein. Es war wie Wackelpudding. Husten wollte aufschreien und hielt sich die Hand vor die Augen. Aber Elfè tauchte gleich wieder auf und lachte. „Trau dich Husten, es ist wirklich ein komisches Gefühl, aber gar nicht schlimm.“ Husten sah noch einmal zur Quelle hin und dann nahm auch er allen Mut zusammen und ging einfach in die Quelle hinein. Es tat ihm nichts.

Nun planschten die beiden erst eine Weile in der blubbernden Masse. Dann näherte sich QQ wieder und ehe Husten und Elfè sich versahen, war sie auch schon über ihnen. Sie blickten sich besorgt an. Was kam denn jetzt? Hatte die Qualle vielleicht doch etwas Übles mit ihnen vor?

 „Seht ihr? Wenn ihr jetzt nach oben schaut ist der Himmel dunkler. Das bedeutet ich habe einen Schatten.“ Tatsächlich war die Farbe des Himmels deutlich dunkler, wenn sie durch die Quellenqualle hindurchblickten. „Alles klar. Ich habe verstanden.“ sagte Husten und kletterte unter der Qualle hindurch auf den festen Boden. Ihm war die Sache immer noch nicht geheuer. Aber er fühlte sich schon viel sicher und  hatte kaum noch Furcht vor QQ. Elfè badete noch eine Weile. „Man sagt du birgst ein Geheimnis?“ fragte sie. „Ja.“ tönte die Qualle. „Darf ich es erfahren?“ Elfe blinzelte begierig. Die Qualle legte ihren Körper schief und es sah recht komisch aus, wie sie nun auf Elfè herabblickte, als würde sie am Rand der Quelle sitzen. Husten musste unwillkürlich lachen. „Wenn ihr unbedingt wollt!“ Die Qualle streifte sich nun wieder ein wenig von der Lava in die Mundöffnung. Sie lutschte etwas an der dünnen Faser ihres Körpers und erklärte: „Wenn ihr in meinen Körper eintretet, könnt ihr reisen!“ Sie wartete. Elfè und Husten sagten gar nichts. Sie mussten zunächst verarbeiten, was QQ gerade andeutete. „Ihr könnt in meinem Körper an jeden Ort gelangen, den ihr wollt.!“ Nun begriffen sie. „Das ist ein Ding!“

„Gut!“ sagte Elfè, "Aber momentan möchte ich nicht weg.“ Sie kletterte ebenfalls aus der glibberigen Masse heraus und stellte sich neben Husten auf. „Vielen Dank, für deine freundliche Einladung, wir werden bestimmt wieder hierher kommen.“ Sie verabschiedeten sich und ließen eine zufrieden dreinschauende Schattenquellenqualle zurück.

 

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