Geld

20.08.10

Geld wird immer wieder als eine Selbstverständlichkeit behandelt, die sich im modernen Wirtschaftsleben jeder beschaffen, oder auf irgend eine Weise erwirtschaften kann. 

Jedes Kind weiß, was es mit einem Euro anfangen kann, mancher Lottospieler träumt in den langen Stunden zwischen Abgabe eines Lotteriescheins und der Auslosung der Zahlen den Traum, wie er die gewonnene Million in elegante Häuser und rassige Autos umsetzt, oder in sicheren Wertpapieren anlegt. Man hat das Geld die „Eintrittskarte zum Sozialprodukt“ genannt, sozusagen ein „Sesam öffne dich“ zu allem was Herz und Gedanken begehren.

Das ist keineswegs falsch. Doch andererseits wissen zumindest die betagteren Jahrgänge unter uns, dass Geld nicht immer den Griff in den Warenkorb ermöglicht: Vor der Währungsreform 1923 beispielsweise konnte man mit reich bestückter Brieftasche herumlaufen und trotzdem legal nicht einmal einige Zigaretten kaufen.

Wir erleben gerade wieder eine Zeit in welcher das Geld zur Mangelware wird. Genussmittel wie Zigaretten, Alkohol, ein Essen im Restaurante, einen Kaffee, ja sogar Energielieferanten wie Benzin, Strom und Gas sind derart im Preis angestiegen, dass sich die, dem einzelnen zur Verfügung stehende, Geldmenge rapide verringert.

Was also ist Geld? 

Früher, als noch Gold- und Silberwährungen vorherrschten, hat man versucht, Wesen und Wert des Geldes aus seinem Stoff zu erklären. Diese unter dem Begriff „Metallismus“ bekannt gewordene Theorie fasste die Geldeinheit als eine bestimmte Gewichtseinheit Edelmetall, das Geldstück selbst als eine „Ware“ auf. Mit zunehmendem Übergang von Münzen aus Edelmetallen zu Papierscheinen verlor diese Theorie an Bedeutung. 

Anfang des vorigen Jahrhunderts vertrat der deutsche Nationalökonom Georg Friedrich Knapp (1842-1926), Schwiegervater des ersten Präsidenten der Bundesrepublik, Theodor Heuss, in seinem Werk „Staatliche Theorie des Geldes“ die Lehre, das Wesen des Geldes habe nichts mit dem Stoffwert zu tun, sondern das Geld sei ein „Geschöpf der Rechtsordnung“; praktisch könne der Staat nach Gutdünken befehlen, was als Geld fungieren solle, folglich ergäbe sich sein Wert aus der staatlichen Anordnung. Hiernach wäre das Geld also so etwas  wie ein Symbol, ein Zeichen, eine Marke.

 

In Wirklichkeit vermag uns auch diese Erklärung nicht zu befriedigen. Wir müssen schlicht eingestehen: Das Wesen des Geldes lässt sich überhaupt nicht definieren. Man kann es nur aus seinen Funktionen begreifen, seiner Funktion als:

-                     allgemeines Tauschmittel

-                     als allgemeine Recheneinheit

-                     als Wertübertragungsmittel

-                     als Mittel der Kapitalaufbewahrung und des Kapitaltransportes

Das Wesen des Geldes

Das Wesen des Geldes liegt in seinen Funktionen. Es dient in der Wirtschaft als allgemeines Tauschmittel, als Recheneinheit, als Wertübertragungsmittel sowie als Mittel der Kapitalaufbewahrung und des Kapitaltransportes

Den Wert des Geldes bestimmt letztlich die Menge der Güter und Dienstleistungen, die der wirksamen Geldmenge gegenüber steht. Beide müssen in das richtige Verhältnis gebracht werden.

Übermäßige Vermehrung der Geldmenge löst inflatorische Entwicklungen – Preissteigerungen – aus. Unterversorgung mit Geld führt zur Deflation verbunden mit Arbeitslosigkeit. Inflation und Deflation zu verhindern, ist Aufgabe der Wirtschafts- und Geldpolitik
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