Nachfrage und Nachrichten

17.11.13

Für ein Interview ist die Nachfrage von besonderer Bedeutung. Werden Fragen gestellt, kommt es zu einem Arbeitsprozess bei dem Befragten. Demnach meint der Antwortende zumeist, die Frage klar und einfach beantwortet zu haben. Ihm ist nicht bewusst, dass sein Arbeitsprozess eine Richtung gewiesen hat, eine Bucht in welcher sich die Gedanken gesammelt haben, die unmittelbar mit seinem augenblicklichen Zustand  zusammen liegen. Der, oder die Befragte hat vielleicht etwas im Auge, oder riecht etwas Besonderes, oder ist nervös, weil nicht sicher ist, was sein Lebensgefährte gerade macht. 

Diese Eindrücke fließen mit in die Gedanken ein und die Antwort fällt in diesem Kontext aus. Auch vorher Erlebtes verändert die Gedankengänge. Die Antworten fallen zur selben Frage unterschiedlich aus, wenn man die Befragte nach der Sauna trifft, als wenn sie gerade ihre Arbeit erledigt hat.

Die Nachfrage kann solche Unterschiede ausgleichen. Deswegen sollte der Journalist, oder die Journalistin immer eine, besser aber mehrere Fragen parat haben, welche in die selbe Richtung gehen.

In der Wirtschaft ist der Preis der Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist im Interview in der Antwort enthalten, die Nachfrage fordert weitere Angebote ein und erhöht den Wert der gewonnenen Informationen.

Das Wort Nachricht kommt zusammen mit der Bedeutung "benachrichtigen". Also jemanden von einem Verhältnis in Kenntnis setzen, oder jemanden auf eine Begebenheit aufmerksam machen. Aber das Wort darf auch in einer andern Weise abgeleitet werden:  

Nachricht als "nach richten", womit gemeint ist, dass eine Nachricht bearbeitet werden  kann. Sie kann nachgebogen werden, oder in einer Form dargestellt werden, dass die Gefühle des Nachrichtenempfängers nicht mehr verletzt werden, wie zum Beispiel unlängst bei den "Karikaturen des Mohammed" geschehen ist.

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Autor:

Serpentine Copyright Tauka® 2005