Loch im Eimer
Steffen von 
Kaphahn
Namensherkunft
Die Performance 
Schlacht
Die Bindery 
Schlachten
Die Warum 
Schlacht
Loch im Eimer

Eine Sage der Kaphahn:

 

Weil die Kaphahn sich schon früh in der evangelischen Kirche engagiert hatten, waren sie gleichermaßen geachtet, wie auch verfolgt. Selbst der Pabst in Rom war auf diese Familie aufmerksam geworden, die so energisch für die Rechte anderer freier, gläubiger Menschen eintrat. Dem Papst war dies ein Dorn im Auge und im 18. Jahrhundert begab sich folgende Geschichte.

Der Pabst sandte einen Soldaten seiner Hofgarde aus, den Kaphahn eine Warnung zu erteilen. Diese Warnung sollte allerdings so gestaltet sein, dass keiner der Kaphahn wissen würde, woher und von wem sie kam. Auch sollte dabei niemand an Leib und Leben Schaden nehmen. So begab sich der junge Soldat auf die Reise zu dem Wohnort der Kaphahn. Er beobachtete das Haus eine Weile und machte sich Notizen über die Familie. Dann überlegte er, wie er die aufgetragene Warnung anbringen könne. Er sah vor dem Haus einen Blecheimer liegen, der benutzt wurde das Vieh zu tränken. Darauf schlich er sich nachts an das Haus und bemächtigte sich diesen Eimers. Er ging damit fort in den Wald. Weit genug, dass niemand an einem nächtlichen Schuss mit der Flinte Anstoß nehmen konnte. So schoss er in den Boden des Eimers. Darauf brachte er den Eimer zurück an die Stelle, wo er ihn entwendet hatte. Am anderen Tage fanden ihn die Familienmitglieder und waren wirklich überrascht. Niemand konnte sich das entstandene Loch erklären. Man rätselte und dachte bereits an Wunder und böse Geister. Doch der alte Friedrich Joseph Anastasius Kaphahn beruhigte die Familie und plädierte darauf, dass es sich um einen üblen Scherz handeln müsse, da zu damaliger Zeit ein solcher Eimer aus Blech recht teurer, aber nicht unbezahlbar war.

Dennoch wollte er diese Sache nicht vergessen und dichtete folgendes Lied, welches er fortan bei vielen Gelegenheiten sang und welches über die Jahre hinweg innerhalb und außerhalb der Familie verbreitet wurde:

 

Ein Loch ist im Eimer, Karl Otto, Karl Otto,

ein Loch ist im Eimer Karl Otto, Karl Otto,

ein Loch.

 

Dann flick es, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

dann flick es oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mach’s zu.

 

Womit denn Karl Otto, Karl Otto,

womit denn Karl Otto, Karl Otto,

Womit?

 

Mit Stroh, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mit Stroh, oh Henry oh Henry, oh Henry,

mit Stroh.

 

Das Stroh ist zu lang, Karl Otto, Karl Otto,

das Stroh ist zu lang, Karl Otto, Karl Otto,

zu lang.

 

Mach kürzer, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mach’s kürzer oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mach’s kurz.

 

Womit denn Karl Otto, Karl Otto,

womit denn Karl Otto, Karl Otto,

Womit?

 

Mit `nem Messer, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mit `nem Messer, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

schneid`s ab.

 

Das Messer ist stumpf, Karl Otto, Karl Otto,

das Messer ist stumpf, Karl Otto, Karl Otto,

zu stumpf.

 

Dann schärf es, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

dann schärf es oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mach`s scharf.

 

Woran denn Karl Otto, Karl Otto,

woran denn Karl Otto, Karl Otto,

woran?

 

Am Stein, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

am Stein, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

am Stein.

 

Der Stein ist zu trocken, Karl Otto, Karl Otto,

der Stein ist zu trocken, Karl Otto, Karl Otto,

nicht naß.

 

Hol Wasser, oh Henry oh Henry, oh Henry,

hol Wasser, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mach’s naß.

 

Womit denn Karl Otto, Karl Otto,

womit denn Karl Otto, Karl Otto,

Womit?

 

Mit dem Eimer, oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mit dem Eimer oh Henry, oh Henry, oh Henry,

mit dem Eimer.

 

Ein Loch ist im Eimer, Karl Otto, Karl Otto,

ein Loch ist im Eimer Karl Otto, Karl Otto,

ein Loch.

 

Copyright

Tauka

14. August 2004