Inception

19.10.12

Der Film der da am Sonntag, den 7. Oktober 2012 um 20:15 auf RTL II lief, hat mich begeistert. 

Ein Streifen aus Großbritannien und den USA mit Leonardo di Caprio in der Hauptrolle. Die Handlung ist actionreich und ein wenig undurchsichtig, was den Film zunächst schwierig und undurchdacht erscheinen lässt, aber den Zuschauer immer tiefer in den Bann zu ziehen vermag, bis er die Hintergründe begreift.

Im Verlauf der Handlung stellt sich heraus, dass die phantastisch anmutende Idee, Träume zu einer Umgebung zu machen in der weitere Träumende auf das Unterbewußtsein der Zielperson treffen, die wiederum unbewusst aber energisch gegen die Eindringlinge angeht, eine glänzend durchdachte, wenn auch real nicht machbare, Geschichte erzeugt.

Einige Episoden in diesem Drehbuch erinnerten mich stark an Szenen aus dem legendären Film "Matrix", denn auch in Intception kommt ein Architekt vor, verändern sich unbeteiligte Menschen plötzlich zu Gegnern und die Gesetze der Schwerkraft und Physik werden ausgehebelt.

Ich hatte den Eindruck, und dies ist eine wohlgemeinte Kritik, hier hat sich jemand hingesetzt und die Matrix analysiert. Dann hat er einzelne Handlungsabläufe aus der Matrix genommen, sie vor sich auf dem Tisch ausgebreitet, und in verschiedene Traumebenen eingebracht, wobei er die oberste Ebene filmerisch mit dem  "Zuhause" verbindet und die unterste Ebene, den "Limbus" nennt - eine Art Komazustand.

Geschickt werden dadurch Erkenntnisse aus der Psychologie über die Bewusstseinsebenen genutzt und umgesetzt. Dazu wird dem Zuschauer vermittelt, dass es möglich ist einen Gedanken in einem Träumenden einzupflanzen, der den Behandelten verfolgt, einnimmt und quasi zu Handlungen zwingt, die dem Eindringling nutzen. 

Eine Vorgehensweise, die dem Film und den Filmschaffenden durchaus bekannt ist und sein muss, denn der Film selbst erzeugt im Zuschauer Gefühle und Denkweisen, die der Zuschauer sonst nicht haben würde und diese können zu Handlungen führen, die der Proband nicht ausführen würde, wenn er diesen Film nicht gesehen hätte.

Zusammen mit Aspekten aus der modernen Computerspielgesellschaft, ergeben sich ineinandergreifende Verknüpfungen, wie sie auch in der Matrix abgebildet wurden. Die Matrix jedoch beschäftigte sich mit einer religiös politischen Weltanschauung und deren Beendigung. Inception dagegen befasst sich mit der Beeinflussung des Traumes nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und verdrängt den Glauben an eine bessere Zukunft in ein Totem, welches sich wegschließen und damit die Traumwelt zur vermeidlich besseren, realen Welt werden lässt. Dies erzeugt aber eine psychologisch so schwer auszuhaltende Gedankenwelt, dass die Frau des Hauptdarstellers den Sprung in den Tod sucht. Sie erwartet nämlich, damit aus dem Traum ausbrechen zu können und in die reale Welt zu gelangen, was ihr aber nicht gelingen kann, da sie sich in bereits in der realen Welt befindet. 

Ein Thema, welches nicht nur in der Matrix, sondern auch in einem weiteren deutschen Film von Rainer Werner Fassbinder, der "Welt am Draht", dargestellt wurde. Und auch in dem Film "The 13th floor - das 13. Stockwerk" von Josef Rusnak wird die philosophische Frage behandelt, ob es eine eigenständige Welt in einer anderen Welt geben kann. Nicht zuletzt weist Star Trek immer wieder darauf hin, dass es Hologramme geben könne, die sich selbständig in einer künstlich erzeugten Welt aufhalten und in seltenen Fällen auch die reale Welt betreten können.

Inception findet sich damit in einer relativ jungen Sparte des Genres Sience Fiction, einer Sparte welche sich mit virtuellen Welten auseinandersetzt, die aber unmittelbare Auswirkungen auf die reale Welt haben.

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Autor:

Ansteuer Schaltung Quelle Copyright Tauka® 2009